EntrückungIch fühle luft von anderem planeten.Mir blassen durch das dunkel die gesichterDie freundlich eben noch sich zu mir drehten.Und bäum und wege die ich liebte fahlenDass ich sie kaum mehr kenne und Du lichterGeliebter schatten - rufer meiner qualen -Bist nun erloschen ganz in tiefern glutenUm nach dem taumel streitenden getobesMit einem frommen schauer anzumuten.Ich löse mich in tönen · kreisend · webend ·Ungründigen danks und unbenamten lobesDem grossen atem wunschlos mich ergebend.Mich überfährt ein ungestümes wehenIm rausch der weihe wo inbrünstige schreieIn staub geworfner beterinnen flehen:Dann seh ich wie sich duftige nebel lüpfenIn einer sonnerfüllten klaren freieDie nur umfängt auf fernsten bergesschlüpfen.Der boden schüttert weiss und weich wie molke..Ich steige über schluchten ungeheuer ·Ich fühle wie ich über lezter wolkeIn einem meer kristallnen glanzes schwimme -Ich bin ein funke nur vom heiligen feuerIch bin ein dröhnen nur der heiligen stimme.Stefan George . 1868 - 1933