1.
cioran
Die nacht des königsadlers
Wahrlich alter knabe,lass uns in die tiefen geisteswelten des cioran wandeln,dem nachfolger
zarathustras,dem meister der oxymorone.die dunklen umrisse der wälder verdecken in der
sternenklaren nacht den schein des mondes.
Im sanften licht wirft der sich erhebende steinerne adler keinen schatten.
Der tiefste verächter des lebens ist an mein herz gedrungen,er beseelt den geist mit der mystik der
sprache in seinen worten,auf den gipfeln der verzweiflung kündet das buch der täuschungen von
tränen und heiligen,die gedankendämmerung ist ein leidenschaftlicher leitfaden über die lehre vom
zerfall,welche syllogismen der bitterkeit in sich trägt,ergriffen von der geistigen glut nietzsches,auf
seinen pfaden wandernd ihn noch an grausamkeit übertreffen wollen,noch tiefer in den abgrund zu
blicken,sich am schmerz der einsamkeit zu laben und die komplexität der sprache bis zum äussersten
schmerz,der gedanklichen wahrnehmung ausreizend,ergeht er sich in
toderwartenden,lebensverachtenden ergüssen die ihresgleichen niemals finden werden.
Das dasein als versuchung lässt den absturz in die zeit vermuten,die verfehlte schöpfung zeugt vom
nachteil geboren zu sein,von der mühsal des reaktionären denkens erschliesst sich der zersplitterte
fluch.ein epos der vom geist durchdrungenen sprache ,genährt an den gedanken der auserwähltesten
eremiten,abseits der armseligen intellektualität mit ihrem seichten gestank.
Das leben ist ein seil gespannt zwischen erinnerung und erwartung,trug und sinnbilder des
bewusstseins,welches nur mehr den hauch des geistes in sich trägt,der dunkle pfad führt nicht zu
ewigen licht,sondern in die finsternis der schwarz funkelnden sterne,nur selten erhellt sie das sanfte
licht eines suchenden,ihm schenken sie ihr verloschenes licht,kehren wiederin ihre horsteund wärmen
ihn mit derglut ihrer asche,auf das er an dieser wieder entflammen werde.
Der königsadler entflieht der mühsal alles irdischen,der märchenkönig erblickt das licht der welt,der
selbe jahrestag nur etwas zeitversetzt ,aber welchen stellenwert besitzt die zeit für ewige heroen des
geistesein ewiges kommen und vergehen ,eine ewige wiederkehr nicht des gleichen,nein es wird
eisiger und schärfer,dieses jahrzehnte weitergewachsene wissen.
Nur wenigen ist es vergönnt sich zu den adlern im geiste zu erheben,bei ihnen aufgenommen zu
werden und sie in sich wieder lebendig werden lassen,die wissenden sahen die adler niemals
sterben,sie finden sich in ihren schriften,den zeugnissen ihres geistigen schaffens wieder,das ist ihre
nahrung die demütig und behutsam aufgenommen werden muss,sie sättigt niemals sondern bereichert
die bettler im geiste immer aufs neue.
Vor kuzem stand er er vor schillers denkmal zwischen den beiden domen,im schatten des tempels der
sprache und des spiels,zwei vom geist der musik beseelte,spielten ihm das unvergessliche por una
cambeza.
In ciorans worten,wer das leben nicht liebt,reisst unter sich eine leere auf,die er mit nichts aufzufüllen
vermag,die erkenntnis ist leere unendlichkeit,sei poetisch und zynisch zugleich.
Die abgeklärtheit über die gewissheit der gottlosigkeit,verschafft dem schaffendengeist ruhe die erst
durch tiefste einsamkeit in sein herz dringt
Das leben ist ein duldsames,demutig es verachtendes erwarten der erlösung durch den tod