Denkwürdiger besuch
Im sanften licht von kerzen sitzt sie und denkt an ihn,das tageslicht wird
in dieeinbrechende dämmerung der abendröthe getaucht,sie schliesst die
augen ist ihm nah.sie fühlt ein klopfen ihr herz beginnt zu pochen,es
scheint ihr ,dass sich die tür zu ihrem zimmer öffnet,sie kennt ihn und
seine brüder,ja sie kennt sie nur zugut,unaufhörlich hat er ihr von ihnen
erzählt.
Ihr ist als ob ihr drei männer gegenübersitzen,ein alter ergrauter dichter
mit langem haar in einfacher alter kleidung für viele nicht erkennbar das
antlitz des makellosen hyperion,ein alter denker mit überquellendem
oberlippenbart in abgetragenem aber,gepflegtem gehrock,ja der erschaffer
des zarathustra,inmitten von den sitzenden in scharzer
hubertusrittertracht mit einem unscheinbar aber edel glitzernden
diamanten,der erhabenste ,niemand würde ahnen ,dass er sich im
hermelinmantel krönen liess,ja ein tier ,das lieber sterben würde als sein
fell zu beschmutzen,dahinter einige elegantgekleidete herren der literat
derzweien von ihnen wohl ihre schönste und traurigste lebensgeschichte
schrieb,noch weiter entfernt der der meister genannt wurde,er erhielt den
ersten goethepreis und schrieb dem denker sein gedicht,ganz hinten
schemenhaft die figur eines majors in zart rosa anzug.
Ja wir sind seine liebsten ,es gibt noch viele unserer art,wir sind seine
auserwählten,sprach der denker,er hat mich oft besucht,in meinen
büchern gestöbert,mir sogar ein gedichtlein geschrieben,von mir hat er
sich sein pseudonym gegeben,seine liebe war auch meine liebe,er hat sich
mir erst in meiner späten phase wirklich gewidmet,als ich nur mehr in
zarten paar und endreimen verständigte,ja der rhythmus der hats ihm
angetan auch mir hat er seine gedichtlein gewidmet,schliesslich der
eleganteste in der mitte,ja mich hat er oft besucht in meinen schlössern,er
war mir näher als jeder andere besucher,er kannte mein schicksal wie
kaum ein anderer,ein könig ohne thron.
Ja wir dürfen ihn als unseren bruder betrachten,sie blicken sich
übereinstimmend gefällig an ein bunter reigen in grau und schwarz
gehüllter kleidung,
er wird heut nicht mehr kommen,aber er ist bei uns wir haben ihn
aufgenommen in unseren kreis
eine träne begann sich von ihrem auge zu lösen und rann langsam über
ihre wange,wie selbstverständlich öffnete sei ihre augen und blickte in ihr
leeres zimmer,der sanfte schein der kerzen warf seine schatten in ihm,die
abendröthe neigte sich dem ende ,sie stand auf und ging ans fenster,
es war ihr als sah sie fünf mächtige vögel mit langsamen schwingen in
die nacht entschwinden oder warens acht?zufrieden blickte sie ihen
nach,als sie verschwanden,war es als ob sie niemals da gewesen
wären,es erwartete sie eine magische nacht,mit vielen stimmungen und
gedanken,auch sie gfehörte nun zu ihnen sonst wären sie ihr nicht
erschienen man sah adler niemals sterben.